„Jakob träumte: Und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder.“ (1. Mose 28,12)

Die Himmelsleiter – sie verbindet diese Welt und Gottes Welt, die Erde und den Himmel, aber auch den Himmel mit der Erde. So ist sie ein Bild des Trostes geworden über viele Jahrhunderte hinweg. Ein Bild dafür, dass Gott bei den Menschen ist und immer wieder seine Boten zu ihnen schickt, gerade in schweren Zeiten. Zugleich ist die Himmelsleiter zum Symbol für den Glauben geworden, für das Leben, das auf Gott zuführt, und wodurch Kraft und Mut ins Leben kommen. Im Neuen Testament wird die Himmelsleiter mit Christus identifiziert. In ihm ist Gott gegenwärtig, durch ihn kann der Mensch zum Himmel aufsteigen und Anteil gewinnen am Reich Gottes. Später im Christentum wird das Kreuz zur Himmelsleiter, da beide Himmel und Erde verbinden. In der Kunst wird die Himmelsleiter verschieden dargestellt. Oft als Sprossenleiter, immer wieder auch als Lichtstrahl, der vom Himmel kommt.

In dem Denkmal, das wir für den Nürnberger Friedhof St. Jobst geschaffen haben, ist beides vereint. Die Sprossen sind in den Oberflächenwellen erkennbar, das Licht spiegelt sich im Metall. Das Metall verjüngt sich zum Himmel hin, ins Licht hinein. Die Kreuzform verbindet Himmel und Erde. So soll die Jobster Himmelsleiter, verbunden mit dem Kreuz Christi, ein Zeichen des Trostes sein – gerade in Zeiten der Trauer. Zugleich kann sie ein Zeichen für Gottes Gegenwart mitten in der Welt sein – hier an diesem Ort oder im Herzen der Menschen.